vielleicht habt ihr euch schon gewundert, weshalb euch beim Öffnen der Weihnachtspost ein Strohhalm entgegenfällt. Womöglich wurde er durch die Briefbeförderung sogar etwas gedrückt und zerbrochen.
Für mich steht dieser Strohhalm ganz sichtbar für unser Leben.
Es läuft auch nicht immer alles ganz rund, manches zerbricht, wird gequetscht.
Und trotzdem ist es noch Stroh. Es ist auch weiterhin noch zu gebrauchen. Zum Beispiel als Unterlage, als Dämmung, als Streu, zum Basteln, zum Toben.
Das Stroh in der Krippe ermöglicht es dem Kind, bequem zu liegen. Trotz widriger Umstände von außen: wer legt schon sein Kind in einen Stall, zwischen Ochs und Esel? Das Kind wurde in Windeln gewickelt und in eine Krippe gelegt. Passend zu dieser Umgebung sind auch die ersten Besucher gewesen, die Hirten. Damals als sehr wertlose und niedrige Menschen angesehen, hatten sie das Vorrecht, Jesus als Erste besuchen zu dürfen. Die Mächtigen, die Könige, kamen erst an zweiter Stelle.
Wie ist das bei uns, wer kommt bei uns an erster Stelle?
Wie wichtig ist uns ein schönes, ein harmonisches und glanzvolles Weihnachtsfest: leckeres Essen, gute Kleidung, leuchtende Kerzen und besondere Geschenke?
Jesus kam im Unterwegssein zur Welt. Es gab keinen Platz für ihn. Nur noch in einem Stall. Trotzdem war seine Geburt etwas besonderes: begleitet und angekündigt von einem großen Engelschor. Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
Und durch das Erscheinen eines Sterns. Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten!
Jesus kam mit Glanz und Gloria.
Jesus kam aber auch ganz nahbar.
Gott erniedrigte sich selbst, nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich.
ER kommt zu uns Menschen, seinen geliebten Geschöpfen.
ER möchte jedem Einzelnen von uns begegnen, welch freudige Weihnachtsbotschaft.
Das Stroh kann ein Zeichen dafür sein, dass Jesus auch in unser Leben kommen möchte. Trotz unserer Hektik, Einsamkeit, Traurigkeit, Fraglosigkeit und manchem Geknickten, das es in unserem Leben gibt. Es kann uns daran erinnern: Gott stört sich nicht an unseren Schwächen und Fehlern, er kommt bedingungslos zu uns. Er reicht uns einen Strohhalm, etwas Spür- und Greifbares. Wir dürfen erfahren, Jesus ist hier bei uns, mitten unter uns.
Wenn wir zum Beispiel an einem Christbaum einen Strohstern entdecken, dürfen wir uns daran erinnern, es kann etwas wunderschönes aus einem geknickten Rohr entstehen. Es muss nur durch die richtigen Hände neu geformt werden.
Wir von der Zeltmission wünschen uns aus tiefstem Herzen:
lasst euch an Weihnachten von Gottes Liebe neu berühren. Jeder ist es wert!
So wünschen wir euch, und allen unseren Freunden,
eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.
Herzliche Grüße
Hans-Martin Kienle
Cornelia und Matthias Fritzsch
Patrick Förtsch
P.S. Die Strohhalme haben wir auf einem Feld in Litauen aufgelesen.